
Sie sind hier: Schweiz Fachinformation Schweizer Tierschutz STS
Tierleid bei Zierfischen - Gibt es Wege aus der Misere? |
 |
 |
|
5. Wildtiertagung vom 14. September 2020 in Olten zum Thema «Tierleid bei Zierfischen - Gibt es Wege aus der Misere?
Zierfische sind mit mindestens 5 Millionen Tieren die am häufigsten gehaltenen Heimtiere. Zur Haltung der allermeisten Zierfische braucht es keine Bewilligung. Die gesetzlich vorgegebenen Mindestanforderungen sind spärlich und unspezifisch und den Haltern zudem in den allermeisten Fällen nicht bekannt. Fische aber sind erstaunliche Wesen. Sie sind schmerzempfindlich, stressanfällig und haben artspezifische Bedürfnisse. Sie verfügen über aussergewöhnlich empfindsame Sinnesorgane und zeigen kognitive Leistungen, die ihnen kaum jemand zutrauen würde. Offensichtlich werden Fische heute noch massiv unterschätzt. Ihr Leiden ist für den Laien nur schwer erkennbar.
Die mangelnde Fachkenntnis vieler Aquarianer hat direkte Auswirkungen auf das Wohlbefinden ihrer Pfleglinge. Ungenügende Wasserqualität, zu klein dimensionierte Aquarien, fehlende Strukturen und Rückzugsmöglichkeiten und ungeeignete Vergesellschaftungen zählen zu den häufigsten Haltungsfehlern. Dies alles führt dazu, dass hunderttausende von Fischen unter miserablen Bedingungen dahinsiechen und meist früher als später leidvoll sterben. Neue Fische sind schnell erhältlich, oft billig oder sogar gratis. Ausgesucht werden sie vielfach nach Farbe oder Grösse und manchmal auch einfach nach Erhältlichkeit. Der hohe Fischverbrauch wirkt hier als Treiber des gesamten Fischhandels. Und verliert der Halter seine Lust an den Fischen, werden diese über Internetplattformen abgestossen oder tragen zur hohen Belastung der (viel zu) wenigen Fischauffangstationen bei. Manche Fische werden auch illegal ausgesetzt oder nicht fachgerecht getötet. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Sparten beleuchten die Herausforderungen der Zierfischhaltung aus ihrer Sicht. Das Wissen um eine tiergerechte Aquarienhaltung ist eigentlich da. Es geht nun darum, dieses zugänglich zu machen und die Fischhalterinnen und -halter für die Bedürfnisse ihrer Pfleglinge zu sensibilisieren.
Weitere Meldungen
|