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ACNielsen-Studie: Preise in Europa gleichen sich langsam an |
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Preisunterschiede innerhalb der Ländermärkte immer noch signifikant - Deutschland bei Lebensmitteln und Nearfood-Artikeln billigstes Land Europas.
Während Kritiker immer noch die negativen Auswirkungen des Euro debattieren, belegt ACNielsen jetzt in einer neuen Studie, dass es seit der Einführung der gemeinsamen Währung innerhalb der einzelnen Mitgliedsländer wie auch EU-weit zu einer Preisangleichung gekommen ist. Der ACNielsen Euro-Preisbarometer ist die erste Studie, die Preiskonvergenz und -divergenztrends innerhalb Europas vergleicht und misst. Untersucht wird die Entwicklung anhand eines Warenkorbs aus 160 identischen internationalen Markenprodukten aus dem Lebensmittel- und Nearfood-Bereich, die in 15 europäischen Märkten - Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Portugal, Spanien, Norwegen, Schweden und Schweiz - verkauft werden. Über 25.000 Lebensmittelgeschäfte, Super- und Hypermärkte sind in die Studie eingebunden. "Im Jahr 2002 musste der Verbraucher für den Warenkorb im teuersten Land noch einundsiebzig Prozent mehr bezahlen als im billigsten. Inzwischen liegt die Differenz nur noch bei fünfzig Prozent", sagt Frank Martell, CEO ACNielsen Europa. "In den großen europäischen Ländermärkten treibt die Kombination aus stagnierendem Wachstum, gedämpfter Nachfrage und zunehmendem Wettbewerbsdruck in der Einzelhandelsbranche die Preise nach unten." "Selbstverständlich gibt es für jedes einzelne Land ganz spezifische Faktoren, die Einfluss auf die Preisentwicklung nehmen -- beispielsweise Steuern, geografische Gegebenheiten, Transportkosten oder die Höhe der Mieten für Ladengeschäfte", erläutert Martell. "Trotzdem ist abzusehen, dass sich die Preise weiter annähern werden, wenn auch nicht mehr im gleichen Tempo wie in den ersten drei Euro-Jahren. Am billigsten kommt man beim Befüllen des Warenkorbs laut Analyse nach wie vor in Deutschland weg. Die große Dichte an Discountern hat hierzulande über die letzten Jahrzehnte für ein günstiges Preisniveau gesorgt. Bei den teuersten Ländern gab es seit 2003 einen Platztausch: Musste man noch vor zwei Jahren in Dänemark die höchste Summe für die Markenprodukte ausgeben, kostet das Sortiment heute in Norwegen am meisten -- immerhin 42,5 Prozentpunkte mehr als in Deutschland. (siehe Grafik) 
Die größten Preisdifferenzen innerhalb eines Landes wurden in Schweden gemessen. Hauptsächlich infolge des wachsenden Konkurrenzdrucks ist jedoch auch hier eine Angleichung zu beobachten. Während 2003 noch ein Unterschied von 52 Prozent zu verzeichnen war, sind es 2005 nur noch 44 Prozent. Am anderen Ende der Skala finden sich Großbritannien und Frankreich: Hier wurden mit 15 bzw. 12 Prozent die geringsten Preisunterschiede ermittelt. Noch vor drei Jahren mussten die Verbraucher in Großbritannien Differenzen von 37 Prozent in Kauf nehmen; für die Annäherung sind unter anderem die Konsolidierung im Einzelhandel, verstärkte Promotionsmaßnahmen und der harte Preiskampf zwischen den großen Anbietern verantwortlich. In Frankreich profitieren die Konsumenten vor allem vom immer intensiveren Wettbewerb. In Deutschland gibt es immerhin noch einen Unterschied von 21 Prozent im Preisgefüge des Warenkorbs über die verschiedenen Regionen hinweg. Verglichen mit den anderen analysierten Ländern liegt Deutschland mit diesem Wert aber im unteren Drittel der inländischen Preisabweichungen.
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