Sie sind hier: Österreich Unternehmen Industrie und Großhandel Allgemein
Preisverfall auf den Altstoffmärkten zwingt die ARA zur Tariferhöhungen |
|
|
|
Seit Oktober 2008 sind in Folge der internationalen Wirtschaftskrise die Altstoffmärkte dramatisch verfallen.
Preiseinbrüche von bis zu 90 % etwa für Altpapier, Kunststoffe und Metalle betreffen auch Österreichs größtes Verpackungssammel- und Verwertungssystem, die ARA Altstoff Recycling Austria AG, massiv. Zuzahlungen zur Verwertung von Kunststoffabfällen verschärfen die Situation zusätzlich. Erstmals seit 1994 sieht sich die ARA daher gezwun-gen, eine unterjährige Tariferhöhung bekanntzugeben. 1995 bis 2008: Mengen gesteigert, Lizenzkosten gesenkt Das ARA System hat von 1995 bis 2008 die Sammel- und Erfassungsmengen an Verpackungen um 32 % gesteigert. Trotz der stark gestiegenen Sammel- und Verwertungsleistungen wurden im selben Zeitraum die Lizenztarife für die Wirtschaft um durchschnittlich 57 % gesenkt. Mehr als zwei Drittel dieser Tarifsenkungen resultieren aus Kostenreduktion bei Logistik, Verwertung und Overhead. Den übrigen Teil haben die hohen Altstofferlöse der letzten Jahren beigetragen. Beide Vorteile haben wir durch Tarifsenkungen an unsere Lizenzpartner weitergegeben und damit Wirtschaft und Konsumenten entsprechend entlastet, erklärt Werner Knausz, Vorstand der ARA. Wir haben unmittelbar nach Erkennen der Krise im November 2008 ein weiteres Kostensparpaket geschnürt und durch umfangreiche interne und externe Maßnahmen aus eigener Kraft rund 8 Mio. EUR pro Jahr eingespart. Diese Effekte und die noch verbliebenen ungeplanten Überschüsse aus Vorperioden reichen allerdings bei weitem nicht aus, um die immensen Einnahmenausfälle zu kompensieren. Die dramatischen Einbrüche der Altstoffmärkte zwingen uns mit Wirkung 1. Juli 2009 zu Tarifanpassungen, mit denen wir sicherstellen, dass wir für unsere Kunden weiterhin die Verpflichtungen aus der Verpa-ckungsverordnung ordnungsgemäß erfüllen können. Nach Tariferhöhung: Lizenztarife um 47 % niedriger als 1995 Vor allem jene Tarife, die bisher stark von den Altstofferlösen profitiert haben, müssen zwischen 19 und 35 % angehoben werden. Für Papier bedeutet das, dass ab 1. Juli die Lizenzierung von Verkaufsverpackungen 0,130 EUR/kg und jene von Transportverpackungen 0,050 EUR/kg kosten wird. Der Tarif Ferrometall klein liegt zukünftig bei 0,270 EUR/kg, jener von Ferrometall groß bei 0,130 EUR/kg und jener von Aluminium bei 0,500 EUR/kg. Im Kunststoffbereich wird der Tarif für Kunststoffe klein auf 0,760 EUR/kg angehoben, und die Tarife IGP Folien und IGP Hohlkörper auf 0,162 EUR/kg. Alle anderen Tarife bleiben unverändert. Dank der in der Vergangenheit erzielten nachhaltigen Kostensenkungen liegen die durchschnittlichen Lizenztarife auch nach der Tariferhöhung noch immer um rund 47 % unter jenen im Jahr 1995. Wir werden als Non-Profit-Unternehmen im Eigentum der Wirtschaft auch weiterhin Kosten- und Effizienzsteigerungspotentiale nutzen und wie bisher die Vorteile dar-aus an unsere Kunden weitergeben, so Knausz. Unabhängig davon bekräftigt die ARA als Österreichs einziges flächendeckendes, Haushalts- und Gewerbesammelsystem, dass auch trotz der Altstoffkrise die Entsorgung für alle Österreicherinnen und Österreicher unverändert sichergestellt ist.
Weitere Meldungen
|