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ACNielsen: Mit prognostizierten 14,9 Mrd. Umsatz schließt der Lebensmittelhandel 2005 mit geringem Plus von 1,6 % ab |
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Nach der ersten vorläufigen Prognose, basierend auf dem monatlichen Umsatzbarometer von ACNielsen, brachte das Jahr 2005 für den Lebensmitteleinzelhandel einen Umsatz von 14,9 Mrd. und damit ein leichtes Plus von 1,6 %. Abzüglich der Inflationsrate von 2,3 % bedeutet dies einen realen Rückgang wie bereits im Vorjahr.
Dies sind die Ergebnisse der ersten Schätzung von ACNielsen zur Entwicklung des Lebensmittelhandels im vergangenen Jahr. Das definitive Ergebnis, sowie die genauen Marktanteile der Handelsorganisationen werden wie jedes Jahr nach Vorliegen der zur Zeit laufenden umfassenden Zensusuntersuchung im Lebensmittel-handel und den Drogeriemärken voraussichtlich Anfang Juni veröffentlicht werden. Traditioneller Handel insgesamt im Minus, Diskonter wachsen zweistellig Addiert man den Trend aus den von ACNielsen laufend erhobenen Umsätze von Lebensmittelhandel exkl. Hofer/Lidl (- 0,6 %) und die Umsatzschätzung für Hofer und Lidl (+ 12 %), ergibt sich für den Lebensmittelhandel in Summe eine verhaltene Entwicklung von + 1,6 %. Dies bedeutet bei einer Inflationsrate für 2005 von 2,3 % einen realen Rückgang für die Branche. "Das Ergebnis ist nicht wirklich überraschend, der Anteil von Nahrungsmitteln am Privaten Konsum ist seit Jahren rückläufig. Dazu kommt eine zunehmende Preissensibilisierung der Konsumenten, bedingt durch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und höhere Arbeitslosigkeit, welche durch das Vordringen der Diskonter und der Preisschlachten im Lebensmittelhandel noch verstärkt wird." erläutert Mag. Martin Prantl, Geschäftsführer von ACNielsen die Entwicklung 2005. Kleine Shops verlieren weiter, Geschäftsformate 400 bis 2.500 qm legen zu Unverändert zeigen sich die langfristigen Trends bei den Geschäftstypen: Nach wie vor verzeichnen Geschäfte von 400 - 2.500 m² (Supermärkte und kleine Verbrauchermärkte) Umsatzzuwächse zu Lasten kleinerer Geschäfte. Das Plus der Diskonter kommt über Flächenexpansion Schwierig war das abgelaufene Jahr vor allem für den zweistufigen Handel und die flächenmäßig kleineren Geschäfte. Die beste Entwicklung zeigten wieder die Diskonter, wo vor allem Hofer und Lidl ihre Flächenexpansion (+ 12 % mehr Geschäfte als 2004) fortsetzten. "Bisher lagen die Diskonter in erster Linie in Konkurrenz zu den Supermärkten. Aufgrund der nunmehr fast flächendeckenden Präsenz nehmen sie immer mehr auch eine Nahversorgungsfunktion wahr, was die kleineren Geschäfte nun zunehmend zu spüren bekommen." kommentiert Martin Prantl, Geschäftsführer von ACNielsen Österrreich die Entwicklung. Steigende Energiepreise, veränderte Konsumgewohnheiten und Preiskämpfe im Handel machen Konsumenten preissensibler Lebensmittel waren zwar 2005 nicht die Inflationstreiber (hier lag die Inflation bei durchschnittlich 1,4 %), aber die Preissteigerung im Bereich Wohnen, Energie und Verkehr beeinflussten das Ausgabeverhalten der Konsumenten deutlich. Zunehmende Ausgaben dafür bei gleichzeitig steigender Bedeutung der Freizeitausgaben und des Außer-Haus-Verzehrs ließen die Konsumenten beim täglichen Lebensmitteleinkauf sparen. Die zunehmende Bedeutung von Diskontern und die starke Aktionstätigkeit rücken die Bedeutung des Preises weiter in den Mittelpunkt. Der Anteil der Aktionsware am Gesamtumsatz des Lebensmittelhandels lag 2005 bereits bei über 25 %, wobei Preisreduktionen von bis zu 50 % am Markt keine Seltenheit sind. Dies führt zu einer zunehmenden Unsicherheit der Konsumenten betreffend die Preiswürdigkeit von Waren. Negative Konsumentenstimmung drückt ebenfalls auf Konsumausgaben Als ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung der Handelskonjunktur wird immer wieder auch die allgemeine Stimmungslage der Bevölkerung angeführt. Die von ACNielsen regelmäßig durchgeführte globale Consumer-Confidence-Studie zeigte hier im vergangenen Jahr, dass sich Österreich weiter unter den Top 10 der pessimistischsten Länder befindet. Im Gegensatz zur globalen Entwicklung hat sich die negative Grundstimmung im 2. Halbjahr gegenüber dem ersten Halbjahr in Österreich sogar noch verschlechtert. Insbesondere die eigenen Berufsaussichten schätzen die Österreicher derzeit überdurchschnittlich schlecht ein. Dies spiegelt sich auch in den Arbeitsmarktdaten wider; die Arbeitslosenrate lag 2005 in jedem Monat über dem Vergleichsmonat des Vorjahres.
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