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Der Markt rund ums Heimtier in Österreich |
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Das Institut für KMU Forschung hat im Auftrag des Allgemeinen Gremiums des Handels der Wirtschaftskammer Wien eine Branchenstudie über den österreichischen Zoofachhandel erstellt.
Neben den allgemein bekannten Populationszahlen für Heimtiere haben die Autoren auch versucht, Eckdaten des Marktes zu schätzen. Im Jahr 2003 belief sich die Nachfrage nach tieraffinen Produkten und Heimtieren im Einzelhandel auf rd. 408 Mio (Nettoumsatz). 39 % davon entfielen auf den Zoofachhandel, der sich insbesondere im Bereich Tiernahrung einer bedeutenden Konkurrenz durch den filialisierten Lebensmitteleinzel- und Drogeriehandel bzw. die Baumärkte gegenübersieht. In den etwa 430 Geschäften der rd. 360 österreichischen Zoofachhandelsunternehmen waren im Jahr 2003 etwas mehr als 1.000 Beschäftigte tätig. Bei rd. 96 % der Fachhandelsunternehmen handelt es sich um Mikrobetriebe mit weniger als 10 Beschäftigten. Diese geringe Betriebsgröße sorgt zwar einerseits für eine gute persönliche Beziehung zu den Kund/innen, führt aber - im Vergleich zu den filialisierten Konkurrenten - zu einer geringen Verhandlungsstärke gegenüber den Lieferanten der Branche. Im Durchschnitt geben rd. zwei Drittel der Händler/innen an, keinen bis geringen Einfluss auf die Konditionengestaltung ihrer Lieferanten zu haben (einzige Ausnahme: Lieferhäufigkeit). Obwohl rd. zwei Drittel der Zoofachhändler/innen Heimtiere in ihrem Sortiment führen, stellen die Tiernahrung bzw. Bedarfsartikel/Zubehör (z. B. Ausstattungsartikel oder Spielzeug) die größten Umsatzträger der Betriebe dar. Der Bereich der Tiernahrung ist durch eine Dominanz des filialisierten Lebensmitteleinzelhandels (zwei Drittel der Heimtierbesitzer/innen kaufen das Tierfutter vorwiegend über diesen Distributionskanal), einen Trend zu Convenience sowie durch eine hohe Kaufhäufigkeit (mehr als die Hälfte der Tierhalter/innen kauft täglich bis wöchentlich Tiernahrung) gekennzeichnet. Spezialfutter (z. B. für Jungtiere oder Tiere mit besonderen Bedürfnissen) wird jedoch, ebenso wie Bedarfsartikel und Zubehör, in erster Linie im Zoofachhandel erworben. Dies ist neben der größeren Verfügbarkeit dieser Spezialprodukte im Zoofachhandel auf die Beratungskompetenz (die Beratung wird von rd. 29 % der heimischen Tierhalter/ innen als (sehr) wichtiges Kriterium bei der Geschäftswahl angegeben) des Fachhandels im Vergleich zur "branchenfremden" Konkurrenz zu sehen. Entscheidend für die Branchenentwicklung des österreichischen Zoofachhandels wird es sein, sich als "Nahversorger" für Produkte rund ums Tier zu positionieren. Umsatzpotenzial besteht insbesondere vor dem Hintergrund steigender Ausgaben für das Heimtier, die auf die sich ändernde Stellung des Tieres in Richtung "echtes Familienmitglied" zurückzuführen ist. Dabei zeigt sich jedoch, dass es unter den nicht-filialisierten Anbieter/innen mit breitem Sortiment zu einer rückläufigen Unternehmenzahl kommen dürfte, während den kleinen, spezialisierten Unternehmen (z. B. Aquaristik-Fachhandel) ebenso wie dem filialiserten Fachhandel gute und nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten zugesprochen werden. www.kmuforschung.ac.at 27.9.2004
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