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Kundenkarten: Datenschutz ist beim Einkauf unwichtiges Thema für Verbraucher |
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Ein Forschungsteam am Institut für Volkskunde der Universität Hamburg hat soeben die Ergebnisse einer Studie zum Thema Kundenkarten und Konsumverhalten veröffentlicht
Jeder Bundesbürger hat in seinem Portemonnaie rund vier Kundenkarten. Warnungen und Kritik von Daten- und Verbraucherschützern kommen bei den Konsumenten jedoch nicht an, da über Kundenkarten Aspekte wie Einkaufen, Rabatte und Emotionen in den Mittelpunkt rücken. Von einem mangelnden Bewusstsein für Datenschutz bei den Konsumenten kann indes nicht gesprochen werden, da losgelöst vom Einkaufen eine Sensibilisierung für die Problematik durchaus vorhanden ist. Weitere Ergebnisse: Kundenkarten funktionieren bestens als Kundenbindungsinstrument, weil sie elementare Bedürfnisse der Kunden beim Einkaufen bedienen. Als Technologie sind sie Teil von Einkaufs-/ Shoppingpraktiken, in denen Fragen des Datenschutzes nicht im Vordergrund stehen. Kundenkarten unterstreichen das Vertrauen zwischen Konsumenten und Unternehmen und stehen für eine Beziehung zwischen Konsumenten und Geschäft: Sie besiegeln die über den Konsum aufgebaute Beziehung, so Projektleiter Dr. Nils Zurawski, Soziologe und Ethnologe am Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie. Eine Kritik, die auf die Sicherheit oder die Effektivität von Kundenkarten verweist, muss demnach ihr Ziel den Konsumenten auf Datenschutz aufmerksam machen verfehlen. In ihrem Abschlussbericht empfehlen die Forscher/innen daher neue Kommunikationsstrategien für den Datenschutz, um den Konsumenten zu erreichen. Erforscht wurde insbesondere das Verhältnis von Datenschutz und Alltagspraktik, d. h. der Umgang der Konsumenten mit Kundenkarten. Ziel war es, neue Erkenntnisse darüber zu erlangen, wie Überwachung wahrgenommen und als Teil von Alltagskultur möglicherweise neu interpretiert werden kann. Das Projekt wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Weitere Meldungen
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