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ZZF-Symposium zur Katzenhaltung: Ist Barfen für Katzen geeignet? |
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Auf
dem 23. Fachsymposium des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe
e.V. stand die Katze als beliebtestes Heimtier in Deutschland im
Mittelpunkt.
Bei der gemeinsamen Veranstaltung des
Bundesverbandes praktizierender Tierärzte e.V., des Bundesverbandes der
beamteten Tierärzte e.V. und des ZZF diskutierten am vergangenen
Wochenende rund 90 Tierärzte, Zoofachhändler und andere Experten der
Heimtierbranche in Kassel zum Thema Alles für die Katz'!
Hintere Reihe von links: Jörg Turk (Stv. ZZF-Geschäftsführer), Dr. Angelika Drensler (Fachtierärztin Kleintiere), Dr. Petra Sindern (Vizepräsidentin bpt), Dr. Petra Kölle (Oberärztin Ernährungsberatung Kleintierklinik LMU München), Dr. Christine Bothmann (Vizepräsidentin BbT); vordere Reihe von links: Dr. Julia Fritz (Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik (napfcheck), Dr. Willa Bohnet (Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für Zoologie), Norbert Holthenrich (ZZF-Präsident) Die
Fachtierärztin Dr. Petra Kölle (Oberärztin für Ernährungsberatung an der
Kleintierklinik der LMU München) referierte in ihrem Eröffnungsvortrag
über die Domestikation, Anatomie und Physiologie der Katze.
Sie
ging hierbei insbesondere auf die Züchtung neuer Rassen und damit
entstandener Probleme ein und konstatierte: Gerade bei denen sich immer
größer werdender Beliebtheit erfreuender Hybridkatzen (Hauskatze mit
Wildkatze verpaart) kommt es häufig zu Totgeburten, oder sie sind
aufgrund des ererbten Verhaltens für die Wohnungshaltung ungeeignet. In
ihrem zweiten Vortrag stellte Dr. Petra Kölle die Vor- und Nachteile
einer Barf-Ernährung der Katze gegenüber. Sie berichtete in diesem
Zusammenhang von ihrer aktuellen Studie zur Haltung und Fütterung von
Katzen in deutschen Haushalten mit knapp 5.000 Katzenhaltern, unter
denen auch 300 Rohfütterer seien.
Durchschnittlich seien
deren Tiere eher jüngere, schlanke Rassekatzen in Wohnungshaltung. Sie
betonte, dass sie Barfen aus Hygienegründen dann nicht empfehlen könne,
wenn immunsupprimierte Personen im Haushalt lebten. Die
Diplom-Biologin Dr. Willa Bohnet (Tierärztliche Hochschule Hannover,
Institut für Zoologie) erläuterte den Symposiumsteilnehmern das Jagd-
und Fressverhalten der Hauskatze, die als Krönung der Spezialisierung
als Beutegreifer gelten, ermöglicht unter anderem durch drehbare
Handgelenke, einzeln bewegliche Zehen, die Krallen und besonders gutes
Sehen, Riechen und Hören. Sie räumte zudem mit der häufigen
Annahme auf, dass eine Katze bei guter Fütterung nicht jage. Das
Gegenteil sei der Fall: Die Katze jagt erfolgreicher und motivierter,
wenn sie ausreichend Grundnahrung erhält, konstatierte die Biologin.
Beutetiere
seien vornehmlich Mäuse, die bevorzugt an einem ruhigen, geschützten
Platz im unmittelbaren Wohnbereich oder an Ort und Stelle des Fangs
gefressen werden. Für Wohnungskatzen gelte, unterschiedliche
Geschmacksrichtungen seien für viele Katzen attraktiv. In ihrem
zweiten Vortrag setzte sich Dr. Willa Bohnet mit der Frage
Wohnungskatze oder Freigänger? auseinander. Ob eine Wohnungskatze
artgerecht gehalten werden könne, hänge stark von etwaigen Partnerkatzen
und der Beschäftigungszeit mit Bezugspersonen ab. Verhaltensprobleme
wie Aggression und Unsauberkeit könnten eine Folge von Wohnungshaltung
sein ohne Befriedigung der wesentlichen Grundbedürfnisse sein. Sowohl
in der Wohnung als auch im Freigang lauerten zahlreiche wenn auch
unterschiedliche Gefahrquellen, auf die der Tierhalter achten müsse.
Sei es beim Freigänger eine potenzielle Gefahr, überfahren zu werden,
könnten sich in Wohnungen lebende Katzen an Pflanzen und Putzmitteln
vergiften oder in einem gekippten Fenster verenden. Auch der
Frage, ob aus einem Freigänger eine reine Wohnungskatze gemacht werden
könne, ging sie nach. Dies ist unter bestimmten Voraussetzungen bei
weiblichen, sehr jungen oder alten Tieren möglich, so Dr. Bohnet. Eine
Alternative könne der kontrollierte Freigang in Form eines katzensicher
eingezäunten Außenbereichs sein. Wie
bedarfsgerechte Fütterung in der Praxis aussieht, erklärte Dr. Julia
Fritz (Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik, napfcheck). Sie
verglich in ihrem ersten Vortrag verschiedene Fütterungsempfehlungen und
wies darauf hin, dass dem Katzenhalter verdeutlicht werden müsse, dass
die jeweils angegebene Futtermenge nach Ideal- und nicht Ist-Gewicht
zugeteilt werden muss. In diesem Zusammenhang hob sie insbesondere das
Problem von übergewichtigen Tieren hervor und empfahl als
Lösungsstrategie hierfür bessere Anleitungen und Hilfestellungen für
Katzenhalter gemeinschaftlich durch Hersteller, Tierärzte und Züchter. Im
zweiten Vortrag stellte sie die verschiedenen Futtervarianten und deren
Herstellungsprozesse vor. Nach wissenschaftlichen Umfragen würden die
meisten Katzen in Deutschland mit Trocken- und Nassfutter
mischgefüttert. Die Expertin warf einen Blick auf das verbreitete,
fehlende Verständnis gegenüber Kohlenhydraten bzw. Getreide im
Katzenfutter. Stärke ist für Katzen ein möglicher
Energielieferant so Dr. Fritz. Anhand von Beispielen zeigte sie auf,
welche Nährstoffe bei Über- oder Unterdosierung im Futter kritisch sind.
Gegen eine rein vegane Ernährung von Katzen sprach sie sich vehement
aus. Katzengerechte Wohnung und ZubehörEinen Einblick in
die katzengerecht ausgestattete Wohnung warf zu Beginn des zweiten
Veranstaltungstages die Fachtierärztin für Kleintiere, Dr. Angelika
Drensler. Besonders hob sie dabei die Wichtigkeit einer Umgebung hervor,
die den Geruchsinn der Katze respektiere. So seien beispielsweise eine
Raucherwohnung oder stark parfümierte Personen katastrophal für die
extrem geruchssensiblen Tiere. Die Schlüsselressourcen müssen
alle möglichst weit voneinander getrennt sein: Futter- und Wasserplatz,
Katzentoilette und Kratzbaum, erklärte Dr. Drensler. Auch ein sicherer
Platz in Form einer Höhle oder eines anderen Unterschlupfs sollte in
jedem Katzenhaushalt vorhanden sein. Anschließend zeigte sie den
Teilnehmern auf, welches Zubehör sich für die Katzenhaltung eigne und
welches nicht. Zu den Futterautomaten habe sie ein ambivalentes
Verhältnis, sie seien definitiv nicht für die Versorgung über mehrere
Tage hinweg geeignet. Trinkbrunnen befürwortet sie, sieht jedoch häufig
ein Problem in der Lautstärke vieler Geräte. Ein neues,
wünschenswertes Produkt ist ihrer Ansicht nach eine Katzentoilette für
Katzensenioren mit weichem, flexiblem Einstieg. Beim Spielen gelte es zu
beachten, dass Laserpointer bei der Samtpfote oftmals zur Frustration
führen, weil der Jagderfolg grundsätzlich ausbliebe. Ein
Kratzbaum für die Katze sollte sowohl senkrechte als auch waagrechte
Möglichkeiten zum Kratzen bieten, die senkrechte der Größe der dabei
gestreckten Katze angepasst, weiß die Expertin. Zusätzlich seien
weitere Kratzmöglichkeiten an strategisch wichtigen Punkten wie an
Durchgängen bedeutsam. In der abschließenden Podiumsdiskussion
Katzenhaltung ist ganz einfach?, in die auch die Teilnehmer einbezogen
waren, vertieften alle Referenten des Symposiums einzelne Aspekte aus
den Vorträgen.
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