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ZZF-Forum 2013: Individualität und Nachhaltigkeit als Zukunfts-Trends im Zoofachhandel |
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Mehr als 140 Teilnehmer beim Fachkongress - Positionierung on- und offline ist entscheidend - Traditionelle Werte stehen wieder im Fokus
"Zukunft gestalten: Perspektiven für die Heimtierbranche" - über dieses Thema diskutierte die deutsche Heimtierbranche am 5. und 6. März auf dem ZZF-Forum 2013 in Wiesbaden/Niedernhausen.
ZZF-Forum 2013 Im Mittelpunkt des zweitägigen Fachkongresses standen aktuelle Trends aus dem Handel und der Heimtierbranche sowie innovative Konzepte für die Kunden von morgen.
In einer Umfrage des Veranstalters bezeichneten die rund 140 Teilnehmer den Kongress als gutes Kontaktforum für die gesamte Heimtierbranche: Rund 35 Prozent der teilnehmenden Firmen kamen aus dem Zoofachhandel, 56 Prozent waren Hersteller und Großhändler. Die Teilnehmer beurteilten das ZZF-Forum 2013 durchweg positiv (Note 1,8). Besonders lobten sie die Thematik, die Organisation und die Moderation der Veranstaltung. Neue Studie des ZZF zu Sortimentsstrukturen Michael Gerling, Geschäftsführer EHI Retail Institute, stellte die EHI-Studie "Trends im Handel 2020" vor. Dabei wurde deutlich, dass der Verbraucher durch die Nutzung von Online-Medien zunehmend Transparenz gewinnt. "Die Kundenzufriedenheit ist für den Erfolg eines Unternehmens extrem wichtig", betonte er. Die Zukunft gehöre besonders vernetzten Unternehmen, die sich sowohl on- als auch offline positionierten. Erstmals vorgestellt wurde auch eine Shopper-Umfrage, die der ZZF beim IMR Institute for Marketing Research in Auftrag gegeben hatte. Demnach kaufen 67 Prozent der Tierhalter gerne im Zoofachhandel vor Ort, dazu gehören vor allem Hundehalter und Terrarianer. 30 Prozent der Kunden im Zoofachhandel interessieren sich besonders für nachhaltig hergestellte Produkte. IMR-Geschäftsführer Thomas Wiemers erläuterte außerdem, wie man mit Mitnahmeprodukten sein Sortiment den Kundenwünschen optimal anpassen kann. Auch Robert Haller, Innovationsmanager bei Mars Petcare Europe, präsentierte in seinem Vortrag die Erwartungen von Kunden an ihren Zoofachhandel. "Der Zoofachhändler muss vom Verkäufer zum Botschafter werden, das Geschäft zum Treffpunkt für Tierliebhaber", sagte Haller. Denn Wachstum lasse sich in Zukunft nur noch über Dienst- und Serviceleistungen erreichen. Heimtiere würden immer mehr zum emotionalen Anker, dadurch verändere sich auch die Mensch-Tier-Beziehung. Er warnte jedoch vor einer Humanisierung der Tiere. Erik Meierhoff, Head of Product Development bei Rakuten Deutschland, zeigte in seinem Vortrag die Vorteile digitaler Marktplätze auf. "Zoofachhändlern wird auf diese Weise ein einfacher Einstieg in den Online-Handel ermöglicht", sagte Meierhoff. Dadurch könnten sie zusätzliche Käuferschichten gewinnen und weitere Serviceleistungen anbieten. Erfolgsfaktoren Design und Leidenschaft Wie man aktuelle Trends für den eigenen Unternehmenserfolg nutzen kann, erklärte die Diplom-Designerin Nadja Porsch. Sie empfahl den Besuchern, sich mit einem individuellen Design von Branchen-Wettbewerbern abzuheben und sich als einheitliche Marke zu präsentieren. Design allein sei jedoch kein Schlüssel zum Erfolg, betonte Alexander von Keyserlingk, Berater für nachhaltige Handelskonzepte und Betreiber des SlowretailIn seinem Plädoyer für mutige, entschleunigte Einzelhändler rückte er traditionelle Werte wie Glaubwürdigkeit und Leidenschaft in den Fokus. "Geschäfte müssen eine Seele haben", sagte er. Dazu gehörten beispielweise abwechslungsreiche Themenwelten in der Warenpräsentation oder auch die Fähigkeit, den Kunden eine Geschichte mitzugeben. Nachhaltigkeit als Unternehmenskultur Am zweiten Veranstaltungstag stand das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Paul Mohr, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für nachhaltiges Management, betonte, dass den Kunden Nachhaltigkeit immer wichtiger werde. So würden 75 Prozent für ein nachhaltig hergestelltes Produkt sogar mehr bezahlen. Das Engagement von Unternehmen in diesem Bereich würde in der Öffentlichkeit immer stärker hinterfragt. Sein Rat: "Entscheidend sind Glaubwürdigkeit und Authentizität." Ralf Grützner, Geschäftsführer Zoo Hoppe, berichtete anschließend aus der Praxis wie es ihm gelang, sein Geschäft am neuen Standort in Mülheim-Kärlich auf energiesparende Technologien umzurüsten. Unter dem Titel "Power fürs Konto" gab er wertvolle Tipps zu finanziellen Einspar-Möglichkeiten bei der Ladenbeleuchtung oder der Aquarienheizung. Wie Nachhaltigkeit zum Bestandteil der Unternehmens-Strategie von Tetra wurde, erklärte Solveig Rasch, Project Manager Strategic Marketing / Nachhaltige Entwicklung bei Tetra. Das Unternehmen aus Melle übernehme ökologische, ökonomische und soziale Verantwortung. Dazu gehöre neben der Senkung des Strom- und Wasserverbrauchs auch die Unterstützung verschiedener Projekte wie beispielsweise die Partnerschaft mit dem Zoo Osnabrück. Zum Abschluss referierte Hans-Werner Bormann, Geschäftsführender Gesellschafter, WSFB-Beratergruppe Wiesbaden, und Vorsitzender des Fachverbandes Change Management im Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU, über die Probleme und Herausforderungen von Veränderungsprozessen - zum Beispiel bei Firmenübernahmen. Wichtig sei es, den Veränderungen Energie und Zeit zu geben sowie alle Beteiligten in den Prozess mit einzubeziehen, sagte er.
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