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Tierarzneimittelmarkt 2000: Tiergesundheitsindustrie vermeldet verhaltenes Wachstum |
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Mehr Umsätze auf dem Hobbytiersektor Stagnation im Nutztierbereich
Die deutsche Tiergesundheitsindustrie äußerte sich anlässlich ihrer 15. Mitgliederversammlung in Hamburg verhalten über den wirtschaftlichen Verlauf des Geschäftsjahres 2000. Der Tierarzneimittelmarkt sei im vergangenen Jahr um 2,9% auf 931 Millionen Markt angewachsen, so die Aussage von Dr. Martin Schneidereit, Geschäftsführer des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V. Dies bedeute gegenüber 1999 ein um 1 % geringeres Wachstum. Zuwächse hätten lediglich im Hobbytiersegment erzielt werden können, so Schneidereit, der Rinder- und Schweinesektor zeichneten sich dagegen durch Stagnation aus. Lediglich einige Nutztierimpfstoffe hätten sich positiv entwickelt, ein erkennbarer Anstieg der Umsätze sei auch für therapeutische Antibiotika (+3,7%) zu verzeichnen gewesen. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 53 % der Umsätze im Nutztiersegment und 47 % der Umsätze im Hobbytiersektor getätigt worden. Dauerthema Antibiotika Auch im vergangenen Geschäftsjahr habe es an brisanten Themen nicht gemangelt, erläuterte der BfT-Vorsitzende Prof. Dr. Horst Geilhausen, zentrales Thema sei auch wieder die Anwendung von Antibiotika gewesen. Erfreulich sei die Tatsache, dass auf der Basis intensiver, sachlicher Diskussionen heute mit dem Papier der Bundestierärztekammer "Leitlinien zum verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika" ein Dokument vorliege, das auch vom Verband inhaltlich voll mit getragen werden könne. Von großer Bedeutung für die Industrie bleibe auch die politische Debatte um das Dispensierrecht, der Berechtigung zur Abgabe von Arzneimitteln durch den Tierarzt, auch wenn dieses derzeit nicht mehr grundsätzlich zur Diskussion stünde. Der Verband spreche sich weiterhin für ein klar definiertes Abgaberecht von zugelassenen, fertig konfektionierten Arzneimitteln aus. "Herstellung durch die Hersteller, Behandlung durch den Tierarzt," so brachte Geilhausen die Verbandsposition auf einen griffigen Nenner. MKS – impfen oder nicht impfen ? Der MKS-Ausbruch in Großbritannien im Februar diesen Jahres habe die Diskussion über die Impfpolitik neu belebt, führte Geilhausen weiter aus. Aus Sicht der Industrie sei es unabdingbar, zunächst eine nationenübergreifende politische Akzeptanz für Markerimpfstoffe gegen MKS zu erreichen. Von besonderer Bedeutung sei hierbei die Zustimmung durch das Internationale Tierseuchenamt (OIE) in Paris. Erst dann mache es Sinn, Impfstrategien zu entwickeln, die mit den weltweiten Handelsverflechtungen vereinbar seien. Als weiteres positives Arbeitsergebnis bezeichnete Geilhausen das Positionspapier "stallspezifische Impfstoffe", das im vergangenen Jahr der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Insgesamt könne davon ausgegangen werden, dass die zentrale Forderung dieses Papiers, für die Herstellung aller stallspezifischen Impfstoffe gleiche Qualitätsanforderungen und ein Mindestset zur Qualitätsbestimmung zu formulieren, in Politik und Verwaltung Gehör gefunden habe. Der Verband hoffe, dass bei der nächsten Änderung der Tierimpfstoff-Verordnung entsprechende Regelungen verankert zu finden. Neuer Vorstand gewählt Bei der Jahresmitgliederversammlung wurde satzungsgemäß für zwei Jahre der Vorstand gewählt. Prof. Dr. Horst Geilhausen, Bayer, als Vorsitzender, Dr. Wilhelm Frhr. von Ledebur, Impfstoffwerk Dessau-Tornau, Dr. Dieter Schillinger, Merial, Dr. Wolfgang Siegert, Pfizer und Dr. Stefan Weiskopf, Pharmacia wurden wiedergewählt. Für das scheidende Mitglied Dr. Gerhard Greif, Elanco, rückte Dr. Norbert Camp, Boehringer Ingelheim Vetmedica in den Vorstand nach. Das Amt des Stellvertretenden Vorsitzenden übernahm Dr. Wilhelm Frhr. von Ledebur.
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