Tierärztestatistik für 2021: Fachkräftemangel verschärft Notdienstproblematik |
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Im
Auftrag der Bundestierärztekammer (BTK) wird anhand der Daten aus den
Landes-/Tierärztekammern jährlich eine Statistik zur Tierärzteschaft in
Deutschland zusammengestellt.
Die Statistik für das Jahr 2021
erscheint in der Juniausgabe des Deutschen Tierärzteblatts und ist
außerdem ab sofort auf der BTK-Webseite veröffentlicht.
Danach
sind die Zahlen der tierärztlichen Kliniken, die eine
24-Stunden-Erreichbarkeit anbieten müssen, 2021 in den meisten
Bundesländern weiter gesunken und es gab 2021 in ganz Deutschland keine
Klinikneugründung. Das kann zu einer Verschärfung der ohnehin schon
problematischen Notdienstsituation führen.
Der tierärztliche
Notdienst ist für eine normale Praxis personell schwer zu stemmen und
die psychische sowie physische Belastung der Kolleg:innen ist enorm.
Außerdem ist der Notdienst trotz der in der Gebührenordnung für
Tierärzte (GOT) festgelegten Gebühren nicht rentabel, erklärt
BTK-Präsident Dr. Uwe Tiedemann.
Die aktuelle Situation deutet
darauf hin, dass Tierkliniken ihren Klinikstatus aufgeben, um keine
24-Stunden-Erreichbarkeit gewährleisten zu müssen, weil auch sie den
Ansturm an Notfallpatienten nicht mehr stemmen können. Diese Kontroverse
kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Versorgung der
tierischen Patienten regional gefährdet ist. Derzeit laufen auf Länder-
und BTK-Ebene diverse Bemühungen, um eine Lösung zu finden.
Bei
Betrachtung der Anzahl niedergelassener Tierärzt:innen nach Tierarten
fällt auf, dass reine Nutztierpraxen offenbar ein Auslaufmodell
darstellen und der Trend hin zu einer Mehrfachspezialisierung geht. Auf
Basis des zu beobachtenden Strukturwandels in der Landwirtschaft ist das
wenig überraschend.
Es kann jedoch noch nicht als Indiz für den
bereits länger diskutierten Mangel an Nutztierpraktiker:innen gewertet
werden, wenngleich in der Summe auch ein Rückgang an Niederlassungen mit
Nutztieranteil zu beobachten ist.
Ein Trend, der schon einige
Jahre anhält und verdeutlicht, dass die tierärztliche Zukunft weiblich
ist, ist die weiter steigende Zahl der Tierärztinnen insgesamt. Die
Summe der tierärztlich Tätigen betrug 2021 rund 33.000, etwa 22.700
davon sind weiblich (ca. 68 Prozent).
Das sind ca. 700 Frauen
mehr als noch 2020. Der hohe Frauenanteil ist schon bei den Studierenden
der Veterinärmedizin zu sehen. In den letzten 10 Jahren waren jeweils
von ca. 1.000 Studienanfänger:innen etwa 900 Frauen.
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