Der Deutsche Heimtiermarkt 2021 setzt Wachstum fort |
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Umsätze übersteigen 6-Milliarden-Euro-Marke, Anzahl der Heimtiere weiter auf hohem Niveau
Die
deutsche Heimtierbranche hält das hohe Umsatzniveau der Vorjahre und
entwickelt sich weiterhin positiv. Mit einem Gesamtumsatz von 4,786
Milliarden Euro verzeichnete der stationäre Fach- und
Lebensmitteleinzelhandel im Jahr 2021 ein Umsatzplus von 6 Prozent.
Hinzu
kamen 1,055 Milliarden Euro über den Online-Handel sowie 162 Millionen
Euro für Wildvogelfutter. Der Gesamtumsatz der deutschen Heimtierbranche
liegt somit bei rund 6 Milliarden Euro.
Der Umsatz mit
Heimtier-Fertignahrung im Fach- und Lebensmitteleinzelhandel übertraf
das Vorjahresergebnis mit nunmehr 3,685 Milliarden Euro um 6,5 Prozent.
Das Segment Bedarfsartikel und Zubehör legte ebenfalls merklich zu und
verzeichnete mit einem Umsatz von 1,101 Milliarden Euro ein Plus von
4,6 Prozent.
Markt für Katzenfutter nach wie vor größtes Futtersegment
Mit
einem Gesamtumsatz von 1,787 Milliarden Euro und somit einem Plus von
6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr bildete der Markt für Katzenfutter
auch im Jahr 2021 das größte Futtersegment. Stärkster Wachstumstreiber
war dabei erneut das Segment Snacks (einschließlich Katzenmilch), das
sich um 9 Prozent auf einen Umsatz von 292 Millionen Euro steigerte.
Darüber hinaus verzeichneten auch die Bereiche Feuchtfutter (1,170
Milliarden Euro, plus 5,9 Prozent) und Trockenfutter (325 Millionen
Euro, ebenfalls plus 5,9 Prozent) deutliche Zuwächse.
Umsatz mit Hundefutter wächst weiter Snacks treiben den Markt
Der
Markt für Hundefutter wuchs auch im Jahr 2021 weiter und erzielte im
stationären Handel mit 1,677 Milliarden Euro ein Umsatzplus von 7
Prozent. Vor allem der Bereich Snacks legte noch einmal zu. Die Sparte
übertraf das Vorjahresergebnis mit jetzt 672 Millionen und einem Plus
von 11,6 Prozent. Ein ebenfalls solider Anstieg ließ sich sowohl beim
Feuchtfutter als auch beim Trockenfutter ausmachen.
Während
das Feuchtfutter eine Umsatzsteigerung auf 525 Millionen Euro (plus
4,6 Prozent) verzeichnete, wuchs der Bereich Trockenfutter mit einem
Umsatz von 480 Millionen Euro um 3,7 Prozent.
Aufwärtstrend auch bei Nahrung für weitere Heimtiere und Wildvogelfutter
Erfreulich
ist auch die Entwicklung beim weiteren Heimtierfutter. So blieb das
Kleintierfutter hinter Katzen- und Hundefutter drittstärkstes Segment
bei den Futtermitteln und konnte nach dem Umsatzplus in den beiden
Vorjahren in den klassischen Vertriebswegen erneut zulegen (98 Millionen
Euro, plus 7,7 Prozent). Auch der Umsatz am Markt für Zierfischfutter
(56 Millionen Euro, plus 1,8 Prozent) stieg leicht an. Der Bereich
Ziervogelfutter blieb mit einem Umsatz von 67 Millionen Euro gegenüber
dem Vorjahr stabil.
Besonders erfreulich ist die Entwicklung im
Segment Wildvogelfutter. Dieses steigerte seinen Umsatz um ganze 26,6
Prozent auf 162 Millionen Euro.
Produkte für Hunde und Katzen sind Wachstumsgewinner bei Bedarfsartikeln und Zubehör
Der
Umsatz von Bedarfsartikeln und Zubehör lag 2021 im stationären Handel
bei 1,101 Milliarden Euro und verzeichnete somit ein Plus von 4,6
Prozent gegenüber 2020.
Katzenstreu erreichte wie auch in den Vorjahren den größten Umsatzanteil und wuchs um 4,5 Prozent auf 305 Millionen Euro.
Mit
einer Steigerung um 6,7 Prozent auf 240 Millionen Euro ist Hundezubehör
der Wachstumsgewinner, gefolgt vom Zubehör für Katzen (230 Millionen
Euro, plus 5,5 Prozent). Auch der Umsatz mit Bedarfsartikeln und Zubehör
für Kleintiere (98 Millionen Euro, plus 3,2 Prozent) und Zierfische
(195 Millionen Euro, plus 2,6 Prozent) stieg weiter an. Das Segment für
Ziervögel schloss das Jahr mit gleichbleibendem Ergebnis von 33
Millionen Euro ab.
Auch 2021 standen die Beschäftigung mit dem
Heimtier, eine gesunde Ernährung und die Einrichtung einer tiergerechten
Ausstattung im Mittelpunkt vieler deutscher Haushalte, sagt Georg
Müller, Vorsitzender des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) e.V.
Dies zeigt sich auch mit Blick auf die Umsatzentwicklung im deutschen
Heimtiermarkt. Besonders die Umsätze bei den Hunde- und Katzensnacks
sind noch einmal stark gestiegen.
Ebenso ließen sich zunehmende
Investitionen in Aquarien, Spielzeuge sowie weitere Bedarfsartikel für
Heimtiere verzeichnen, so Müller. Wir können nur hoffen, dass diese
positive Entwicklung auch anhalten wird. Unsere Industrie steht derzeit
vor außergewöhnlich großen Herausforderungen von der
Rohmaterialverfügbarkeit bis hin zu den teilweise immensen
Kostensteigerungen bei Energie, Verpackung und Logistik, fasst Müller
die aktuelle Situation zusammen.
Lebensmitteleinzelhandel bleibt
stärkster Absatzweg für Heimtier-Fertignahrung Fachhandel weiterhin
führend bei Bedarfsartikeln und Zubehör
Als Hauptabsatzweg für
Heimtier-Fertignahrung behauptet sich weiterhin der
Lebensmitteleinzelhandel (einschließlich Drogeriemärkten und
Discountern). Hier wurden mit einem Umsatzanteil von 61 Prozent 2,245
Milliarden Euro umgesetzt.
Der Fachhandel steigerte seinen Umsatz
für Bedarfsartikel und Zubehör auf 875 Millionen Euro und bleibt mit
einem Umsatzanteil von 79 Prozent der wichtigste Absatzweg in diesem
Segment.
Online-Handel mit deutlichen Zuwächsen
Die
zunehmende Bedeutung des Internets für den Kauf von Heimtierprodukten
hat sich auch im Corona-Jahr 2021 nochmals spürbar gezeigt. Das
geschätzte Umsatzvolumen in diesem Jahr betrug circa 1,055 Milliarden
Euro ein Plus von 233 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr und eine
Steigerung von über 28 Prozent. Differenzierte, tierartenspezifische
Daten zum Online-Markt sind derzeit noch nicht verfügbar.
Rund 35 Millionen Heimtiere in Deutschland
Gleichbleibend
zum Vorjahr, wurden im Jahr 2021 in 47 Prozent und somit in fast der
Hälfte aller Haushalte in Deutschland Heimtiere gehalten. Auch der
Anteil der Haushalte mit den verschiedenen Heimtierarten ist gleich
geblieben.
Insgesamt lebten die Menschen hierzulande mit 34,7
Millionen Hunden, Katzen, Kleinsäugern und Ziervögeln zusammen. Hinzu
kamen zahlreiche Zierfische und Terrarientiere. 69 Prozent aller
Familien mit Kindern hatten ein Heimtier und in 15 Prozent aller
Haushalte wohnten mindestens zwei Heimtierarten. Das ist das Ergebnis
einer haushaltsrepräsentativen Erhebung, die das Marktforschungsinstitut
Skopos für IVH und ZZF durchgeführt hat (Telefon- und Online-Erhebung,
Basis 7000 Befragte).
Die Katze bleibt auf Platz eins der Beliebtheitsskala
Die
Katze ist nach wie vor Deutschlands Heimtier Nummer eins: Insgesamt
leben 16,7 Millionen von ihnen in 26 Prozent der hiesigen Haushalte.
An
zweiter Stelle folgen 10,3 Millionen Hunde in 21 Prozent der Haushalte.
Gemäß der aktuellen Befragung ist der Anteil an Mischlingshunden von 42
auf 44 Prozent gestiegen. In 5 Prozent der Haushalte leben 4,6
Millionen Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und Mäuse.
Die
Zahl der Ziervögel betrug im Jahr 2021 3,1 Millionen in 3 Prozent der
Haushalte. Zudem gab es im selben Zeitraum 2,3 Millionen Aquarien in 4
Prozent und 1,4 Millionen Gartenteiche mit Zierfischen in 3 Prozent der
Haushalte in Deutschland sowie 1,2 Millionen Terrarien in 2 Prozent der
Haushalte.
In Zeiten von Homeoffice und eingeschränkten Kontakten
haben die Menschen viel Zeit mit ihren Heimtieren verbracht. Darüber
hinaus sind viele neue Tiere in die Haushalte eingezogen, was sich
besonders an der steigenden Anzahl an Katzen bemerkbar macht, stellt
Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer
Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) fest.
Auch das Bedürfnis
nach einem Zusammenleben mit Kleintieren, Ziervögeln, Zierfischen und
Terrarientieren hält unvermindert an. Die Marktdaten und unsere
Tierhalterumfrage belegen, dass die Bereitschaft der Deutschen hoch ist,
in die Ernährung, Pflege und Vorsorge ihrer Heimtiere gewissenhaft zu
investieren. Wenn das Wohl der Tiere und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt
stehen, bereichert die Heimtierhaltung das Leben der Menschen ganz
besonders, erklärt Holthenrich.
Viele Heimtiere leben in Mehrpersonenhaushalten
Die
meisten Heimtiere in Deutschland leben in Mehrpersonenhaushalten. So
liegt der Anteil von Zweipersonenhaushalten bei 34 Prozent, der Anteil
von Haushalten mit drei Personen und mehr bei 36 Prozent. Weiterhin
leben 29 Prozent der Heimtierhalter in Einpersonenhaushalten.
Alter der Heimtierhalter fast unverändert
Die
Altersstruktur von Heimtierhaltern ist über die letzten Jahre nahezu
unverändert geblieben. So befinden sich weiterhin viele Heimtierhalter
in ihrer Lebensmitte: 19 Prozent sind 30 bis 39 Jahre alt, 18 Prozent
zählen zur Altersklasse 40 bis 49 Jahre und 22 Prozent zu den 50- bis
59-Jährigen.
Der Anteil der Tierhalter bis 29 Jahre beträgt 18
Prozent. Mit 24 Prozent gehören die über 60-jährigen Tierhalter
weiterhin zur größten Gruppe der Heimtierhalter.
Die
Marktentwicklung der Heimtierbranche und die seit Jahren konstant hohe
Zahl der Heimtiere in Deutschland zeigen einmal mehr, dass die Liebe zu
den tierischen Begleitern nach wie vor ungebrochen ist, und
unterstreichen die ökonomische und soziale bzw. emotionale Bedeutung der
Heimtierhaltung in Deutschland, stellen Georg Müller und Norbert
Holthenrich einhellig fest.
Download: Deutscher Heimtiermarkt 2021
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